Aber
auch die umfangreichen Befestigungen konnten die dauernde
Bedrohung der Grenzen des Imperiums nicht mindern. Nach den
erneuten Einfällen der Quaden und Sarmaten versuchte Valentinian
I. (364-375), der letzte in Pannonien geborene römische Kaiser,
noch einmal eine Erneuerung und Stärkung römischen der
Machtposition an der mittleren Donau. Im Rahmen seines breit
angelegten Fortifikationsprogramms wurde an manchen
Grenzabschnitten ausser den üblichen Rekonstruktionsarbeiten auch
eine dichte Kette von Wachttürmen erbaut. Zur Sicherung der
Versorgung des Heeres wurden an der Donau auch Brückenköpfe
errichtet - mit Türmen befestigte Häfen, da zu weitere Festungen
am linken Ufer auf barbarischem Gebiet. Dies rief bei den Quaden
erheblichen Unmut hervor, und als ihr König Gabinius ermordet
wurde, fielen sie im Jahre 374 mit ihren einstigen Verbündeten,
den Markomannen und Sarmaten, in die Provinz ein. Im Frühjahr 375
unternahm Valentinian I. eine erfolgreiche Strafexpedition gegen
die Quaden. Bei den nachfolgenden Friedensverhandlungen mit den
Quaden in Brigetio erzürnten ihre Forderungen den Kaiser derart,
dass er einen Schlaganfall erlitt und jäh starb.
Nach
seinem Tode kam es in den machtpolitischen Verhältnissen an der
Donau zu einem grundsätzlichen Wandel. Während die
quadisch-sarmatischen Einfälle für Pannonien gefährlich waren,
bedrohten die Angriffe der Goten an der unteren Donau die Existenz
und den Zusammenhalt des Römischen Reiches insgesamt. Nach der
vernichtenden Niederlage der römischen Armee bei Hadrianopel im
Jahre 378 zerfiel der militärische Schutz der Grenzen
vollständig, und in mehreren Wellen begannen Ströme barbarischer
Stämme in das Reichsgebiet einzudringen. Dieser Zerfall führte
zu einer beträchtlichen Abnahme der romanisierten Bevölkerung
und zu einem allgemeinen Niedergang. Trotz mehrerer Versuche, die
Armee zu reorganisieren, und ungeachtet der Bestrebungen, die
Vorherrschaft im pannonischen Gebiet zu erneuern, brach die
römische Macht an der mittleren Donau unter diesem konzentrierten
Druck der barbarischen Völker völlig zusammen. Die römische
Herrschaft in Pannonien endete dann definitiv mit den Einfällen
der Hunnen. Der wesentliche Teil Pannoniens wurde ein Bestandteil
ihres Reiches.
Der Aufbau des nordpannonischen Limes
Die römische Armee
Bewaffnung und Ausrüstung der römischen Soldaten
Das römische Heer, seine Aufgaben und Bedeutung
Die Markomannenkriege - Konfrontation an der Donau
Blütezeit und Niedergang
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