Römisches Kastell in Iža - Kelemantia

 
 

Schon seit augusteischer Zeit war beinahe die ganze römische Arme in den Provinzen entlang der Grenze des Imperiums verteilt, aber mit dem Bau der ersten ständigen Befestigungen an der mittleren Donau wurde erst nach der Errichtung der Provinz Pannonien während der Regierungszeit des Claudius (41-54) begonnen. Damals gründeten die Römer das Legionslager in Carnuntum (heute Bad Deutsch-Altenburg in Österreich) an der wichtigen Kreuzung zweier Fernverbindungen - der Donau- und der Bernsteinstrasse. An weiteren strategisch wichtigen Punkten brachten sie Auxiliareinheiten unter, die ihre Lager in Arrabona (Gyõr), Brigetio (Komárom-Szõny) und Aquincum (Budapest) erbauten. Der systematische Aufbau der römischen Festungen an den Grenzen Pannoniens wurde jedoch erst unter den Flaviern begonnen.

Die Befürchtungen der Römer bezüglich der Kraft und Macht der transdanubischen Germanen waren damals bereits sichtlich begründet. Während der Regierungszeit des Kaisers Domitian (81-96) brachen an der mittleren Donau heftige Kämpfe aus. Die Römer erlitten damals von den Sweben und ihren Verbündeten, den Sarmaten, die seit dem 1. Jh. östlich der Donau im Theissgebiet siedelten, spürbare Niederlagen und schwere Verluste. Die swebisch-sarmatischen Kriege endeten erst unter Domitians Nachfolger Nerva (96-98). Diese unseligen Erfahrungen zwangen die Römer zur Ausarbeitung einer neuen Konzeption der Grenzverteidigung und zur erheblichen Verstärkung ihres Schutzes. Entlang der Donau brachten sie mehrere Militäreinheiten unter und erbauten ein System von befestigten Verteidigungsanlagen - den limes romanus.

Unter Traian (98-117), als das Römische Reich den grössten Aufschwung nahm, wurden weitere drei Legionen hierher verlegt. Die 10. Legion (legio X gemina) errichtete ihr Lager in Vindobona (Wien), die 1. Legion (legio I adiutrix) in Brigetio und die 2. Legion (legio II adiutrix) in Aquincum. Die pannonische Armee wurde auch mit weiteren Auxiliareinheiten ergänzt. Seit Kaiser Hadrian (117-138), als sich die Anzahl der militärischen Einheiten in der Provinz stabilisierte, schützten ihre Nordgrenze ausser drei Legionen auch Hilfstruppen, die aus 6-7 Reiter-, 5 Fuss- und zwei gemischten Einheiten zusammengestellt waren. Ihre in Abständen von 15-30 km errichteten Kastelle entlang der Donau bildeten die Hauptglieder einer Kette von Limesbefestigungen. In den Abschnitten zwischen den einzelnen Kastellen waren zusätzlich noch mehrere Wachttürme (burgi) als Kontroll- und Signalposten erbaut. Die Kette dieser Befestigungen war mit einer wichtigen Strasse verbunden, die zugleich eine Fernverbindung zu den anderen Donauprovinzen bildete. Die Befestigungslinie wie auch die Limesstrasse zweigten im Gebiet der Schüttinsel wegen des sumpfigen, schwer passierbaren Terrains zum südlichen, dem Mosony-Donauarm ab. Den Schutz der Grenzen und zugleich den Transport von Vorräten und Materialien für das Heer sicherte ausserdem eine römische Donauflotte (classis Flavia Pannonica), die hier mehrere Stützpunkte hatte.

Der Pannonische Limes gehörte seit damals zu den am stärksten befestigten Abschnitten der römischen Grenzen, und die Provinz, die anfänglich nur eine zweitrangige Stellung hatte, erlangte im 2. Jh. eine grosse Bedeutung. Ihre Grenzen lagen Italien am nächsten, und dem pannonischen Heer fiel eine Schlüsselaufgabe beim Schutz ihres Gebietes vor den Überfällen der barbarischen Stämme während der Markomannenkriege zu, welche die ruhigen Jahrzehnte der antoninischen Zeit abschlossen.

   

Die römische Armee

Bewaffnung und Ausrüstung der römischen Soldaten

Das römische Heer, seine Aufgaben und Bedeutung

Die Markomannenkriege - Konfrontation an der Donau

Blütezeit und Niedergang

Letzte Kraftanstrengung und Zusammenbruch der römischen Macht

 

    © ElenaBlazova