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Bei der
Flugprospektion im Jahre 1990 konnten auf den Feldern westlich von
Leányvár fünf römische Feldlager entdeckt werden. Spuren ihrer
Gräben zeichneten sich in einem grossen Getreidefeld klar als
helle Linien ab, die regelmässige rechteckige Gebilde mit
charakteristischen gerundeten Ecken darstellten. Geschützt waren
diese Lager nur von einem Graben und sie lagen dicht
nebeneinander. Sie wiesen unterschiedliche Grössen auf, ihre
Länge erreichte 130-330 m, die Breite 90-200 m. Die Grundfläche
dieser Lager bewegte sich somit zwischen 1 ha und 6,5 ha. Kurze
Unterbrechungen des Grabens auf allen vier Seiten der Lager deuten
Eingänge an. Bei der Grabung wurden hier nur 2-2,5 m breite und
beinahe 2 m tiefe Spitzgräben freigelegt, die sehr sorgfältig
und regelmässig ausgehoben waren, gewissermassen wie nach einer
Schablone. In der Verfüllung eines dieser Gräben wurde ein Denar
des Kaisers Commodus gefunden, geprägt 178-180 für seine Gattin
Crispina. Nach der Gruppierung und den Grundrissen dieser Lager
kann geurteilt werden, dass alle aus dem gleichen Zeitabschnitt
stammen. Die gefundene Münze gibt einen wichtigen Anhaltspunkt
für ihre Datierung in die Zeit der Markomannenkriege. Es ist sehr
wahrscheinlich, dass nach der Vernichtung des Holz-Erde-Lagers und
kurz vor dem Abschluss des langjährigen kriegerischen Konfliktes
in diesen Feldbefestigungen mehrere militärische Truppen vor
einem weiteren Vormarsch in das Quadenland oder bei der Rückkehr
aus einem solchen Feldzug untergebracht waren.
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